Episode 24 | Dr. Henrik Matthies – Managing Director des Health Innovation Hub über Digitalisierung und Gesetzgebung im Gesundheitswesen

Heute unterhält sich Inga Bergen mit Dr. Henrik Matthies, dem Managing Director des hih – Health Innovation Hub. Dieser untersteht dem BMG, dem Bundesministerium für Gesundheit, und existiert nur für eine begrenzte Zeit, um der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens auf die Sprünge zu helfen. 

Henrik Matthies

Henrik Matthies ist als Gründer bekannt geworden durch Mimi, eines der ersten digitalen Medizinprodukte in Deutschland. Mimi bietet digitale Hörtests und digitalen Gehörschutz an. Zuvor promovierte er an der RWTH Aachen, wurde dort von Kommilitonen aufs Gründen angesprochen und fand Geschmack daran. 

Ab Minute 4.45 erzählt Henrik, wie schwer und steinig der Weg war, sich als eines der ersten digitalen Medizinprodukte in Deutschland zertifizieren zu lassen. Die Akzeptanz und das Verständnis waren damals noch viel geringer als heute. Doch es lohnte sich und er sammelte wertvolle Erfahrung. Heute gilt er als Vorreiter. Als Pioneer wurde ihm klar, dass sich das Gesundheitswesen nur schwer disruptieren lässt. 

Von Minute 7.07 erklärt er, dass man für Erfolg an die richtigen Köpfe und Entscheider kommen muss. Leider waren damals selbst die Entscheidungsträger teilweise gedanklich weiter, als das deutsche System und seine Regularien. So entschied er sich, das Problem an der Wurzel zu packen. Er sieht seine Position im hih als eine einmalige Chance.

hih – wieso weshalb warum?

In Minute 10.02 fragt Inga Bergen nach dem Aufbau und dem Ziel des hih. Der hih, so Henrik, wird durch die Mischung der Teammitglieder aufgewertet. Da auch unternehmerische Köpfe berücksichtigt wurden, stelle er einen ausgewogenen Querschnitt voll Expertise und Fachwissen dar. Der hih beinhalte junge Kreativität mit solider Berufserfahrung, sei unterfüttert mit monetären Ressourcen und werde – ganz wichtig – von “allen” akzeptiert. Das begründet er mit dem kurzen “window of opportunity” des hih, der Ende 2021 aufhören wird. Somit fühle sich niemand von ihnen bedroht und sie dürften Ideen innovativ ausprobieren.

Doch was genau macht der hih nun? Ab Min. 13.30 erklärt Henrik, dass sie sich als komplementärer Sparringpartner für alle Interessengruppen des Gesundheitswesen sehen. Ihre Aufgabe ist es, StartUps und Unternehmen einen Realitätscheck zu geben. Darüber hinaus bilden sie die “neue Realität” aktiv mit.  Startups werden unterstützt und Ministerien agiler durch ihre Beratung. Ab 18.10 erläutert er die bisherige Arbeit am Beispiel des DiGas – hier haben sie den Weg beispielhaft geebnet und den Prozess geleitet.

Beitrag im Kampf gegen Corona

Von Minute 21.40 sprechen Inga Bergen und Henrik Matthies über die aktuellsten Aktionen im Rahmen der Corona-Pandemie. Das hih organisierte beispielsweise einen digitalen Hackathon mit 40.000 Teilnehmern. “WirVsVirus” wird bis heute mit Unterstützung von “Project Together” nachbetreut und brachte viele Projekte zum Vorschein. Sie unterstützen auch die Etablierung eines ChatBots auf ihrer Homepage. Eine Errungenschaft des hih: die Etablierung eines internationalen, einheitlichen Datenformats im deutschen Gesundheitswesen. Jahrelang war dies ein “rotes Tuch” und es fand sich keine Einigung. Dank dem hih und Corona wurde innerhalb von 5 Tagen ein funktionierendes System etabliert, das von allen Stakeholdern akzeptiert wird. 

Was kommt nach dem hih?

Ab Min. 25 werfen die beiden einen Ausblick in die Zukunft – was ihn und seine nach Kollegen nach  2021 erwarte  “sei völlig offen” für ihn. Er findet es gut, dass die Existens des hih zu Ende geht. “Kurz und knackig mit Vollgas etwas bewegen” sei hier der Schlüssel zum Erfolg.

Wie es mit dem Gesundheitswesen insgesamt weiter gehen wird, besprechen Henrik und Inga ab Minute 28.44. Henrik Matthies sieht seinen Beitrag auch langfristig im Gesundheitswesen, um hier nachhaltig gestalten zu können. Die Themen Gesundheitsdaten und ihre Sicherheit spielen für ihn dabei ein zentrale zukünftige Rolle. Bei der Generierung, dem Austausch und der Analyse, da will er ansetzen. Gerade die Datenanalyse, sozusagen die zweite Evolutionsstufe von Digital Health, wird den wahren Nutzen und Vorteil von Digital Health aufzeigen. Denn durch sie kann sowohl den Patienten als auch dem medizinischen Personal in vielen Situationen geholfen werden. 

Die Übersicht aller bisher erschienenen Episoden findet ihr hier.

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2 Antworten zu „Episode 24 | Dr. Henrik Matthies – Managing Director des Health Innovation Hub über Digitalisierung und Gesetzgebung im Gesundheitswesen“

  1. […] Minute 10:30 schwenken wir in die Erinnerungen des digitalen Gesundheitswesens mit Beispiel an Dr. Henrik Matthies, der Managing Director des Health Innovation Hub des BMG – sie waren der Wegbereiter einer […]


  2. […] Pilotprojekt des Bundesministeriums für Gesundheit ermöglicht Physiotherapeutinnen und -Therapeuten in Berlin und Brandenburg, die […]


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