Episode 35 I Dr. Roman Rittweger – Gründer und CEO der ottonova AG – der ersten komplett digitalen nutzerzentrierten Privaten Krankenversicherung

Zu Beginn des Podcasts stellt sich Roman Rittweger zunächst einmal selbst vor. Er war Berater und Gründer, bevor er vor 5 Jahren ottonova mit vielen starken Investoren, wie bspw. Holtzbrinck Ventures im Rücken die ottonova AG gründete. Anderthalbjahre haben er und seine Mitgründer benötigt, um die Basis für ihre digitale Versicherung aufzubauen. Das war der erste Schritt, um überhaupt eine Lizenz als private deutsche Krankenversicherung zu bekommen. Danach war es zunächst essentiell, ottonova als Marke aufzubauen und bekannt zu machen erzählt Roman ab Minute 3:00. Es folgten weitere Finanzierungsrunden, denn eine Krankenversicherung zu gründen ist teuer. Aber dranbleiben lohnt, denn wenn die Versicherten einmal abgeschlossen haben, bleiben sie für immer. Ab 4:20 kommt Inga auf das Thema Nutzerfreundlichkeit zu sprechen – das Nutzungsversprechen ist intuitiv und einfach. Kunden von ottonova sollen sozusagen ein Apple/ Amazon-Erlebnis haben. 

Dr. Roman Rittweger

ottonova setzt auf Automatisierung und Self-Service

Ab Minute 6:00 bringt Inga Bergen das Versprechen von ottonova zur Sprache: einfache Rechnungen innerhalb von 18 Minuten bis maximal 48 Stunden zu begleichen. Das ist möglich, da Prozesse, die ganz häufig vorkommen, automatisiert sind. Komplexere Themen werden von Mitarbeitern bearbeitet. Das führt dazu, dass der Bedarf an Mitarbeitenden im Vergleich zu klassischen Versicherern um 30-50% sinkt. Dafür haben sie viel mehr Mitarbeiter im Technologiebereich. Das macht sich bezahlt, denn ottonova entwickelt mittlerweile auch Technologie für andere Versicherungsanbieter, erzähl Roman Rittweger. 

Die Zahl der Kunden verdoppelt sich alle 6 Monate

Ab Minute 9:18 stellt Inga die Frage, wie viel Kunden ottonova hat. Genaue Zahlen kommuniziert ottonova nicht, aber Roman verrät uns, dass die Zahl der Vollversicherungskunden mittlerweile fünfstellig ist. Die Zahl der Zusatzversicherungskunden ist sogar im hohen fünfstelligen Bereich. 

Seit 2017 bietet ottonova telemedizinische Angebote an, zunächst über die Hintertür einer Kooperation mit einem Schweizer Anbieter. Dafür wurde ottonova damals verklagt, hat aber am Vorgehen festgehalten. Auch, weil Roman seine Rolle darin sieht, den rechtlichen Rahmen auszuloten und zur Not in einem Graubereich zu agieren. Ab 13:30 geht es um den Schub für das Geschäft von ottonova. Insbesondere Expats, die in Deutschland arbeiten, versichern sich bei ottonova, aber auch Zusatzversicherungen sind ein lohnendes Geschäft. Dabei hat ottonova auch von der Corona-Pandemie profitiert: der Betrag, den das Unternehmen für Neukunden ausgeben muss, war noch nie so niedrig. Außerdem hilft die Beteiligung von SevenVentures (Teil von Pro7Sat1), die verstärkt Fernsehwerbung ermöglicht und so dabei unterstützt, die Marke aufzubauen und Neukunden zu gewinnen. Roman unterstreicht noch einmal die Wichtigkeit der Markenbekanntheit und des guten Self-Service für den Fernabschluss. 

Ab Minute 15:30 geht es um die klassischen Versicherer, die sich einfach nicht so schnell umstellen und digitalisieren konnten. Die typischen ottonova Kunden sind im Schnitt 32 Jahre alt, digital affin und gebildet. 

Die Krankenversicherung als Vertriebskanal für Digitale Gesundheitsanwendungen 

Ab Minute 20:40 spricht Inga das Thema Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) an, die ja zunächst für gesetzliche Krankenversicherte flachendeckend zur Verfügung stehen. Roman berichtet, dass ottonova die Möglichkeit sieht, Apps an die richtigen Kunden auszuspielen. So könnte ottonova auch einen „Vertriebskanal“ für Apps anbieten und die Abwicklung der Vergütung übernehmen. Inga spricht die Zukunft an, wenn DiGAs zulassen, dass Anamnesen über Sensorik von zuhause gemacht werden. Chronische Krankheiten sind für ottonova gerade nicht relevant, weil die ottonova-Versicherten zu jung und gesund sind. Daher bietet ottonova die Software auch anderen Versicherten an.  

Qualitäts-Digitalschmiede für Krankenversicherer   

Ab Minute 28:00 geht es um den sich verändernden Versicherungsmarkt. ottonova ist eine Digitalschmiede für die eigene und andere Versicherungen, um innovative Konzepte schnell testen zu können. Roman sieht parallelen seines eigenen Ansatzes zu Tesla. Es geht bei Tesla nicht mehr nur um das Automobil, sondern um Daten. Diesen Fokus auf Daten, das Datenmanagement im Sinne der Kunden verstärkt die Rolle der Krankenversicherung in Zukunft. Ab Minute 31:00 kommen Inga Bergen und Roman Rittweger noch einmal auf das Thema internationaler Wettbewerb zu sprechen: oscar in den USA ist z.B. in einem ganz anderen System unterwegs – nur die Technologie und der Fokus auf Nutzererfahrung ist ähnlich. 

Zum Schluss spricht Inga noch einmal auf die Bewertung von ottonova und die Ziele des Unternehmens an: Roman will einen Versicherer aufbauen, der die Versicherungsbranche disruptiert – in Deutschland und international. Bis zu einem Verkauf des Unternehmens ist noch sehr viel Zeit, auch ein Börsengang ist eine Möglichkeit. Käufer von ottonova könnten große Versicherungskonzerne, aber auch neue Player im Markt sein. 

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Eine Antwort zu „Episode 35 I Dr. Roman Rittweger – Gründer und CEO der ottonova AG – der ersten komplett digitalen nutzerzentrierten Privaten Krankenversicherung“

  1. […] attraktiv zu werden. Die TK sieht sich hier auch in Konkurrenz zu privaten Versicherern wie z.B. ottonova. Die Zielgruppe erwartet schnelle, unkomplizierte und unbürokratische […]


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