Als Medizinischer Direktor und CEO des Universitätsklinikums Essen hat Prof. Dr. Jochen Werner das erste Smart Hospital Deutschlands ins Leben gerufen. Als engagierter YouTuber und Medical Influencer nutzt er seine Reichweite, um die Themen Digitalisierung und Human-Centred Medicine voranzutreiben. Im Podcast spricht er über seine Erfahrungen mit Kommunikation und Versorgung im klinischen Alltag und seine Ziele, die Versorgungsqualität sowie die Arbeitsbedingungen mit Hilfe moderner Technologien zu verbessern.
Prof. Dr. Jochen Werner lässt sich ungerne als Star im Bereich von Digital Health bezeichnen. Wir finden, dass er mit seinen über 50.000 Followern auf verschiedenen Plattformen durchaus als einer bezeichnet werden könnte. Er selbst beschreibt sich als engagiert in seiner Rolle als Medizinischer Direktor und CEO des Universitätsklinikums Essen und engagiert als Medical Influencer. In den letzten Jahren interessierten Prof. Dr. Werner vor allem die ‚Letzte-Meile-Projekte’, bei denen Lösung für bessere und fortschrittliche Gesundheitsversorgung auch wirklich umgesetzt wurden. Und er hat das Institut für PatientenErleben gegründet, um die individuelle Erfahrung eines Klinikaufenthaltes für alle Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Er selbst hat sich mit dem Ziel, an der Universitätsmedizin Essen ein Smart Hospital zu bauen, eine große Aufgabe vorgenommen. Sein Ziel ist es vor allem, die medizinische Versorgung zu sichern und zu verbessern und Digitalisierung zu nutzen, um wieder mehr Zeit für die zwischenmenschliche Interaktion zwischen Patientinnen und Patienten und Fachpersonal zu schaffen. Warum es Prof. Dr. Werner nicht ausschließlich um bessere Medizin und Behandlungsergebnisse geht, sondern auch um menschliche Aspekte und Kommunikation, erzählt er ab Minute 3:00 des Interviews.
KI-unterstützte Diagnostik und Therapie sind die Zukunft
In unserer digitalen und exponentiell wachsenden Wissensgesellschaft ist es für Ärzte schlicht unmöglich, alles zu wissen und so das in der Vergangenheit gepflegte Selbstbild des „Allwissenden Mediziners“ aufrecht zu halten. Im Essener Uniklinikum werden daher digitale und KI-basierte Entscheidungsunterstützungssysteme genutzt, um Ärzten bei der Anamnese zur Seite zu stehen. Warum er den Einsatz solcher Systeme für sinnvoll und hilfreich hält und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben, thematisieren Inga Bergen und Prof. Dr. Werner ab Minute 6:40.
Nicht nur das sich ständig erneuernde Wissen ist eine Herausforderung für heutige Ärzte und Ärztinnen. Ärzte in Führungsaufgaben müssen oft die altbekannte‚ ‚eierlegende Wollmilchsau‘ sein, exzellent in Forschung und Lehre, gleichzeitig aber auch herausragend in der praktischen Umsetzung und erfahren in Personalführung und Leitung der Klinik. Oftmals entstammen diese Anforderungen einem eigenen, erlernten Anspruch, all diese Aufgaben in sich vereinen zu können. Warum das im heutigen klinischen Alltag und bei großen Kliniken keine gute Idee ist, ist Thema ab Minute 9:20.
Es fängt alles bei der richtigen Diagnostik an
Für Prof. Dr. Werner sind digitale Anamnesen Pflicht. Nicht nur, um auf Papierberge zu verzichten, sondern weil sie dem Patienten und dem medizinischen Personal ermöglichen, umfassendere Informationen über Lebensstil und Erkrankung zu sammeln. Diese liegen digital vor und können von allen relevanten Personen abgerufen, verbessert oder ergänzt werden. Daten und deren Analyse sind unumstößlich wichtig für unsere zukünftige medizinische Versorgung. Ab Minute 17:00 erläutert Prof. Dr. Werner, wie es gelingen kann, solche Systeme in den klinischen Alltag zu integrieren, und welchen Wert Daten schon heute für uns haben.
Haters gonna hate
Zum Schluss widmen sich Inga Bergen und Prof. Dr. Werner noch der Rolle des Medical Influencers. Dazu erzählt Prof. Dr. Werner zunächst einmal, wie es dazu kam, dass er zum Medical Influencer wurde. Hauptgrund war vor allem sein Wunsch, die Debatte um Digitalisierung und Innovation in der Medizin konstruktiv mitzubestimmen. Prof. Dr. Werner hat 30 Jahre Erfahrung in der Medizin und im Krankenhaus und will mit Hilfe von Social Media die Aufmerksamkeit auf die wichtige Themen richten. Dieser Weg war nicht immer einfach. Welcher Kritik und welchem Druck Prof. Dr. Werner gegenüber stand, erzählt er zum Schluss des Gesprächs ab Minute 30:00.
Ausprobieren statt zerreden
Letztlich gibt der Erfolg als Arzt, CEO und Medical Influencer ihm recht. Prof. Dr. Werner betont immer wieder, dass Kommunikation das absolut wichtigste Thema in allen Bereichen der medizinischen Versorgung ist. Und er ist zuversichtlich, denn wir haben noch lange nicht alle Probleme im Gesundheitswesen gelöst, aber wir bewegen uns. An vielen Stellen auch in die richtige Richtung.
Wie immer die Folge direkt hier zum Anhören oder auf euer Lieblings-Podcastplattform. Alle weiteren Folgen findet ihr hier.
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