Episode 11 | Dr. Moritz Voelker-Albert – wie wir unsere Gene beeinflussen können

Inga Bergen interviewt Dr. Moritz Voelker-Albert. Er widmet sich mit EpiQMAx der Epigenetik und damit der Frage, wie wir durch unser Verhalten unsere DNA beeinflussen können.

Inga und Moritz im Podcaststudio

EpiQMAx startet im Oktober 2018 als Ausgründung aus der LMU München. Mit der schnellen und effizienten Analyse von epigenetischen Modifikationen, wollen Dr. Moritz Voelker-Albert und sein Team bei EpiQMAx unter anderem die Pharmaindustrie unterstützen, bessere Medikamente zu entwickeln. Dazu erklärt Moritz ab Minute 1:50 zunächst einmal, was genau Epigenetik ist?

Wir sind nicht festgelegt auf unsere Gene

Epigenetik ähnelt einem Fingerabdruck, der unseren Lebensstil widerspiegelt und damit auch unsere Gesundheit. Faktoren wie Stress, Sport und Nahrung spielen dabei eine wichtige Rolle, erklärt Moritz ab Minute 4:30. Er und seinen Kollegen haben durch ihre Forschung schon viel über epigenetische Faktoren herausgefunden, dennoch ist es ein junges Forschungsgebiet. Grundlagenforschung wird gerade im Teilbereich der Transgenerationale Epigenetik betrieben. Ziel ist es herauszufinden, wie sich unser Verhalten auf die nachfolgenden Generationen auswirkt. An Fruchtfliegen konnte eindrücklich epigenetische Vererbungen nachgewiesen werden, bei Menschen stehen wir noch am Anfang der Forschung.

Wissen ist Macht und gibt uns die Chance, frühzeitig in Krankheitsverläufe einzugreifen. Gleichzeitig kann das Wissen über eine genetische Vorbelastung Betroffene stark verunsichern. Unternehmen wie beispielweise 23andME bieten an, ein persönliches Bild über genetischen Risiken zu erstellen. Aber was macht dieses Wissen mit Menschen? Ängstigt es nicht mehr, als dass es hilft? Ab Minute 6:26 diskutieren Inga und Moritz, wie seine Arbeit dabei helfen soll, mit der Hilfe von Epigenetik Krankheiten zu erkennen und zu heileln, bevor sie Symptome zeigen.

Companion Diagnostic

Die Epigenetik ermöglicht noch andere Anwendungsfälle. Eines davon ist die ‚Companion Diagnostic‘. Ziel dieser therapiebegleitenden Analyse ist es, zu verstehen wie und wo ein Medikament wirkt. Ab Minute 13:30 erläutert Moritz die Anwendungsfälle von epigenetischen Analysen, wie den Einsatz von Epidrugs und der Vision einer personalisierten Therapie.

Moritz verfolgt mit EpiQMAx einen B2B Ansatz. Seine ersten Kunden sind aus der pharmazeutischen Industrie, mit dem Ziel wirksamere Medikament zu produzieren. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass die Forschungsergebnisse der Epigenetik für den Trend des Body Hackings aufgegriffen werden. Moritz wendet allerdings ein, dass in dem Bereich noch viel Forschung nötig ist, um sagen zu können ab wann Verhaltensänderung einen reellen Einfluss auf die Epigenetik hat.

Mut zu gründen

Moritz ist promovierte Biomediziner, der sich schon während des Studiums mit dem Thema Epigenetik befasste. Ursprünglich wollt er Arzt werden, hat dann aber schnell seine Leidenschaft für die Forschung und für biochemische Zusammenhänge entdeckt. Letztlich ist daraus EpiQMAx entstanden, zusammen mit seinem Doktorvater. Wie dieser sich im Unternehmensnamen wiederfindet, was EpiQMax eigentlich bedeutet und welche Ziele Moritz mit seinem Unternehmen verfolgt, erfahrt ihr ab Minute 25:50.

Zum Schluss gibt Moritz noch jedem mit Gründungsambitionen einen Ratschlag mit auf den Weg: man solle immer wieder über sein Thema sprechen, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, um zu sehen ob beziehungsweise wie sein Gegenüber das Thema versteht. So zeigen sich potentielle Stolpersteine und man merkt am Feedback, ob eine echte Nachfrage zu dem Thema besteht.

Alle weiteren Episoden findet ihr hier.

Eine Antwort zu „Episode 11 | Dr. Moritz Voelker-Albert – wie wir unsere Gene beeinflussen können“

  1. […] weniger im handwerklichen. Bis diese Zukunft eintritt wird weiterentwicklet – wirksameren und personalisierten Therapien und besserer […]


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