SBK-CEO Dr. Gertrud Demmler: Mehr Transparenz für eine bessere Qualität des Gesundheitswesens

SBK-Vorstandsvorsitzende Dr. Gertrud Demmler über die essentielle Rolle von transparenz im Gesundheitswesen

In der neuesten Folge des Podcasts „Visionäre der Gesundheit” ist Dr. Gertrud Demmler, Vorstandsvorsitzende der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK), zu Gast. Sie erzählt dabei von ihrer Vision, dass Transparenz die Grundlage für eine bessere Qualität im gesamten Gesundheitswesen bietet. Was genau sie im Gespräch mit Inga Bergen über das Thema Transparenz erzählt, erfahrt ihr in dieser Folge. 

Die größte Betriebskrankenkasse Deutschlands

Dr. Gertrud Demmler ist die Vorstandsvorsitzende der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK), die mit 1,1 Millionen Versicherten die größte Betriebskrankenkasse in Deutschland ist. Ihr Hauptfokus liegt darauf, die Versicherten in eine gute Situation zu bringen und die beste Krankenkasse aus Versichertensicht zu sein. Die SBK ist ein dabei auch ein Dienstleistungsunternehmen, in dem der zwischenmenschliche Kontakt von großer Bedeutung ist. Das bedeutet auch, dass Mitarbeitenden neben den Versicherten eine besondere Aufmerksamkeit zuteil wird. 

Die beratende Krankenkasse mit eigenem Ansatz

Die SBK steht voll und ganz im Dienst ihrer Versicherten! Seit Jahren setzen sie alles daran, das Leben dieser zu verbessern. Dazu hören sie aktiv zu, integrieren Feedback, Wünsche und Anregungen in ihr Modell und setzen alles daran, diese umzusetzen. Die SBK verfolgt dabei einen einzigartigen Ansatz bei der Beratung ihrer Mitglieder*innen, der auf zwischenmenschlichem Kontakt beruht und dadurch eine ganz besondere Nähe schafft. Denn Dr. Gertrud Demmler ist sich sicher: Nur durch guten zwischenmenschlichen Kontakt kann auch das Gesundheitssystem nachhaltig verändert werden. Die SBK hört ihren Versicherten genau zu und passt ihre Kommunikation perfekt an deren Bedürfnisse an. So stellt sie sicher, dass sie ihre Versicherten bestmöglich betreut.

Paragraph 25b und die neue Rolle der SBK 

Der neue Paragraph 25b gibt den Krankenkassen die Möglichkeit, Abrechnungsdaten zu nutzen, um verbesserte Angebote und Präventionsleistungen anzubieten. Dr. Gertrud Demmler beschreibt die Rolle der SBK als eine alte, neue Rolle. Warum? Weil es schon vor dem Paragraphen 25b einige Gesetze gab, die in die Richtung der Datennutzung gingen und die SBK daher schon seit Jahren an ihrer Kompetenz im richtigen Umgang mit Daten arbeitet. Wichtig ist der Krankenkasse eines: Sie will qualitativ hochwertige Daten nutzen, um ihren Versicherten die bestmöglichen Ergebnisse zu präsentieren. Das funktioniert also nicht nur mit Abrechnungsdaten, sondern mit dem gesamten Paket aus Labor- und Arzneidaten. 

Die Fehlende Prävention in Deutschland

Deutschland ist nach wie vor das Land mit der niedrigsten Lebenserwartung. Das muss nicht sein. Die SBK setzt sich deshalb seit Jahren für eine bessere Präventionsmedizin und eine ergebnisorientierte Abrechnung ein. Das bedeutet, dass in Zukunft nicht mehr nach Behandlungen, die zu endlosen Behandlungsschleifen führen, sondern nach Ergebnissen abgerechnet werden soll. Denn die Qualität der Behandlung muss im Vordergrund stehen und nicht die Quantität. 

Die Rolle der Transparenz im Gesundheitswesen

Ein Thema spielt für Dr. Gertrud Demmler eine zentrale Rolle: Transparenz. Die ist im deutschen Gesundheitswesen noch sehr, sehr gering. Das liegt zum einen an der schlechten Fehlerkultur, in der Fehler schnell unter den Teppich gekehrt und nicht reflektiert werden, zum anderen aber auch am fehlenden Verständnis, dass Transparenz zu besserer Qualität führt. Dr. Gertrud Demmler beschreibt dies als einen Blindflug von vielen Akteur*innen im System. 

Die Zukunft mit Transparenz gestalten

Die SBK setzt sich dafür ein, dass die Transparenz im Gesundheitswesen gefördert wird, um eine bessere Versorgungsqualität zu erreichen. Dies erfordert die Zusammenarbeit aller Akteur*innen im Gesundheitswesen und eine Offenheit für Veränderungen. Letztlich geht es darum, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und das Gesundheitssystem nachhaltig zu gestalten. Durch aktive Feedbackmechanismen und eine offene Kommunikation können Verbesserungen kontinuierlich vorangetrieben werden.

Die Politik soll Rahmenbedingungen schaffen 

Die aktuelle Herausforderung besteht darin, Informationen in Echtzeit verfügbar zu machen und gleichzeitig einen klaren Handlungsrahmen zu schaffen. Die Digitalisierung befindet sich heute noch in einer holprigen Phase und die politischen Debatten verlieren oft das große Ganze aus den Augen. Auch hier spielt das Thema Transparenz eine zentrale Rolle. Es braucht mehr Digitalisierung und nutzerzentrierte Lösungen im Gesundheitswesen. Dr. Gertrud Demmler ergänzt, dass die Politik eher Rahmenbedingungen setzen sollte, anstatt alles bis ins kleinste Detail zu regulieren und zu überregulieren. Die Datennutzung biete ein enormes Potenzial für die Zukunft eines besseren Gesundheitssystems und dies könne nur mit einem neuen Blick auf die Datennutzung erreicht werden. Abschließend sind sich Inga Bergen und Dr. Gertrud Demmler sicher, dass wir in Deutschland vor einem Umbruch mit vielen neuen innovativen Ansätzen, Lösungen und Verbesserungen stehen. 

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Eine Antwort zu „SBK-CEO Dr. Gertrud Demmler: Mehr Transparenz für eine bessere Qualität des Gesundheitswesens“

  1. Avatar von Stadtnomadin
    Stadtnomadin

    Es ist schön zu lesen, dass Digitalisierung als möglicher Partner gesehen wird, auch, dass man versucht auszuloten, was damit getan werden kann. Doch was m.E. noch gar nicht addressiert worden ist, geschweige denn wo eine Gefahrenabschätzung vorgenommen wird, ist:
    Wie sieht es aus mit Manipulation von Daten im Gesundheitswesen? Und den Opfern? Beschwerdestellen bringen nichts, da diese ja die „Beschwerde“ aufnehmen. Aber keine Hilfestellung bieten, die Daten zu korrigieren. Aber wer muss dann die Folgen der falschen Daten korrigieren? Vor allem, erst einmal herausfinden, wo überall die falschen Daten hingegangen sind. Und es nichts Neues, dass medizinisches Personal Daten „anpasst“, damit diese Ihre Aussagen unterstützen sollen.
    Stichwort Galenik und neue Gesundheitskarte: Toll, dass der Arzt den Patienten nicht mehr sehen muss, um ein Rezept auszustellen. Nur, wenn vorher noch nie Medikamente bei dem Arzt benötigt wurden, weiß der Arzt natürlich auch nichts über eventuelle Einnahmelimitierungen. Und damit ist dann die Frage der Galenik – eine zutiefst ärztliche Tätigkeit – auf den Patienten abgeschoben, wenn er/sie die Tabletten abholt, und feststellt, das die gar nicht genommen werden können.
    Da sollte der Gesetzgeber schon alles regulieren, denn offensichtlich sind die Benutzer der Digitalisierung, zu denen auch die Krankenkassen gehören, oder die Bereitsteller verschiedener Apps, gar nicht mehr in der Lage, sich in Patienten hineinzuversetzen, und Sicherheitsoptionen anzubieten, oder Anlaufstellen, wenn digitale Datenmanipulation aufgetreten ist.
    Oder warum klagen gerade die ganzen Datenschutzbehörden, dass Gesundheitsdaten bei denen auflaufen, mit dem Hinweis auf DSGVO Art. 16?


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