Anne Sophie Geier – Geschäftsführerin des Spitzenverbandes digitaler Gesundheitsversorgung: darüber, wie Digitalisierung das deutsche Gesundheitswesen retten kann

Dr. Anne Sophie Geier
Im Gesundheitssystem ist gerade viel in Bewegung, vor allem in Sachen Digitalisierung. Darin sind sich Anne Sophie Geier und Inga Bergen einig. Was gerade alles passiert und welche Rolle der Spitzenverband Digitales Gesundheitsversorgung dabei spielt, darüber sprechen die beiden heute. 

Auf regulatorischer Ebene wird schon mit den Hufen gescharrt, man will etwas verändern und die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen endlich vorantreiben. Vor allem in das Digitalgesetz wird viel Hoffnung gesetzt. 

Nicht nur in Deutschland geht es in Sachen Digitalisierung endlich voran. Unsere französischen Nachbarn machen uns vor, wie es richtig geht. Mit einem neuen Zulassungsweg für Apps auf Rezept und Telemonitoring ebnen sie den Weg in eine digitalere Zukunft.

In drei Jahren zu 170 Mitgliedern 

Seit der Gründung im Jahr 2019 haben sich bereits 170 Mitglieder dem Verein angeschlossen. Alle mit einem gemeinsamen Ziel: Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen aktiv voranzutreiben und mitzugestalten. Mit dem Ziel kommt auch eine gemeinsame Vision, die alle Mitglieder eint. Denn es muss sich etwas grundlegend ändern. Und das passiert gerade besonders stark. Denn mit den vielen Insolvenzen, der Weltwirtschaftskrise und dem extremen Fachkräftemangel bricht das Gesundheitssystem gerade auseinander.

Digitale Gesundheitsanwendungen sind dort, wo Versorgungslücken bestehen

Meistens kommen die Gründer*innen von DiGas aus dem Gesundheitssystem, wo sie am eigenen Leib erfahren, wo es Versorgungslücken gibt, sagt Anne Sophie Geier. Das ist natürlich die größte Motivation. Sie helfen, Lösungen zu finden, wo das System nicht optimal aufgestellt ist. Sei es beim Trend zur natürlichen Verhütung, wo digitale Unterstützung möglich ist, oder bei psychischen Erkrankungen. Aber nicht nur im Alltag von Patient*innen bieten Apps auf Rezept und andere einen großen Mehrwert. Forschung geht immer weiter. DiGa können Erkenntnisse und Forschung für Patient*innen zugänglich machen, neue Lösungen erarbeiten und so den Medikamentenverbrauch reduzieren.

Regulationen sind meist der limitierende Faktor

In Deutschland dürfen Ärzt*innen nur 30% ihrer Fälle telemedizinisch behandeln. Man will verhindern, dass virtuelle Praxen entstehen. Vor allem jüngere Ärtz*innen sehen sich nach mehr Flexibilität im Arbeitsalltag. Homeoffice, flexible Öffnungszeiten und eine bessere Versorgung auf dem Land können durch Telemedizin gewährleistet werden. Inga und Anne Sophie Geier sind sich sicher, dass die Telemedizin in Deutschland dringend einen Schub braucht. 

Schon jetzt weiß man, dass sich Diagnosen kaum unterscheiden, egal ob sie digital oder analog gestellt wurden.

Bereits über 300 Millionen Euro Funding erhalten 

Man könnte meinen, dass sich das Investitionsklima gerade in der aktuellen Weltwirtschaftskrise verschlechtert hat. Doch das Gegenteil ist der Fall. Digital Health ist ein äußerst dynamischer Markt, der in den nächsten Jahren mit Sicherheit weiter wachsen wird. Es gibt viele Baustellen, die nach Lösungen verlangen, aber wenn in Europa bei den Zulassungen nicht bald gehandelt wird, könnten viele Innovationen an die USA verloren gehen. Dabei hat Digital Health in vielerlei Hinsicht einen lebensverändernden Einfluss auf die Menschen.

Was macht der Spitzenverband um digital Health in Deutschland voranzutreiben? 

Neben digitalen Strategien und Finanzierungen erarbeiten sie vor allem konkrete Lösungen für innovative Ideen in diesem Bereich. Sie sprechen mit wichtigen Stakeholdern und bringen die Digitalisierung auf den Weg. Darüber hinaus bieten sie auch Schulungen für Ärzt*innen an. Denn ein Transformationsprozess ist extrem kommunikationsintensiv. Die Praxen müssen gut über die neuen Prozesse aufgeklärt werden und eine positive Begleitung und Kommunikation ist besonders für Ärzt*innen der älteren Schule im Bereich Digitalisierung extrem wichtig.

Werbepartner
Doctolib

Unseren Podcast Visionäre der Gesundheit präsentieren wir euch in Kooperation mit unserem Werbepartner Doctolib.

Wenn ihr mehr über Doctolib und ihr Angebot wissen wollte, dann schaut auf www.doctolib.de oder ladet euch die Doctolib App herunter.

Podcast Cover
,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert