Andrea Galle – Vorständin der mkk meine krankenkasse – über ihre Vision für ein modernes und zukunftsfähiges Gesundheitssystem

Andrea Galle - mkk - meine Krankenkasse

Im heutigen Visionäre der Gesundheit-Podcast ist Andrea Galle zu Gast. Sie hat in den letzten Jahren die Krankenkasse BKK VBU auf einen bemerkenswerten Wachstumskurs gebracht. Im Gespräch mit Inga Bergen teilt sie ihre Erfahrungen und Visionen für die Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung. Galle spricht über den Wandel der Krankenkasse zur mkk – meine krankenkasse, ihre klare Positionierung im Markt, und ihre Vision eines einfachen, digitalen und präventiv ausgerichteten Gesundheitssystems.

Der Wandel zur MKK: Rebranding und Neuausrichtung

Andrea Galle begann ihre Reise im Gesundheitswesen als Gründerin der BKK VBU, einer Betriebskrankenkasse für die Verkehrsbauunion, und führte sie zu einer der erfolgreichsten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Mit einem Rebranding zur mkk – meine krankenkasse, setzt sie auf Klarheit und Einfachheit. „Es wäre doch eigentlich gut, wenn Krankenkasse einfach wäre,“ betont Galle und hebt hervor, dass das Rebranding den Weg zu einer kund*innenfreundlicheren und verständlicheren Gesundheitsversorgung ebnet.

Spezialisierung und Positionierung: Die mkk und Gendermedizin

Ein zentraler Punkt der Neuausrichtung der mkk ist die klare Positionierung und Spezialisierung. In einem Gesundheitsmarkt, der von Fusionen und Wettbewerb geprägt ist, setzt Andrea Galle auf eine differenzierte Ausrichtung. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Gendermedizin und geschlechtssensiblen Versorgung. Sie und ihr Team setzen sich aktiv dafür ein, dass Versorgungsdefizite, insbesondere in der Frauengesundheit, beseitigt werden. Durch Studien, wie die jüngste zur Evaluation von Kneipp-Anwendungen im Kita-Umfeld in Kooperation mit der Charité, legt die mkk großen Wert auf wissenschaftlich fundierte Ansätze zur Gesundheitsförderung.

Fokus auf Gesunderhaltung statt Prävention

Andrea Galle unterscheidet bewusst zwischen Prävention und Gesunderhaltung. Für sie ist Prävention oft nur ein Modewort, das nicht tief genug in die Ursprünge der Krankheitsvermeidung eindringt. Ihre Vision ist es, die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren. Darüberhinaus ist ihre Vision ihnen die Freude an der Gesundheit zu vermitteln. Die mkk hat hier bereits erste Ansätze, wie die Förderung von Gesundheitskompetenz und den Einsatz digitaler Medien, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern. Mit der mkk-App können Kund*innen direkt mit der Krankenkasse kommunizieren, was eine schnelle und unkomplizierte Abwicklung ermöglicht.

Digitalisierung und prädiktive Modelle

Ein weiterer zentraler Punkt in Andreas Vision ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Sie setzt auf prädiktive Modelle und die Nutzung von Gesundheitsdaten, um frühzeitig zu erkennen, welche Versicherten möglicherweise in eine Pflegebedürftigkeit geraten. Hierbei spricht sich Andrea Galle für einen proaktiven Ansatz aus, bei dem Kund*innen frühzeitig angesprochen und unterstützt werden. Die mkk hat bereits entsprechende Programme entwickelt. Diese setzt sie erfolgreich ein, um die Versorgung zu verbessern und den Versicherten einen umfassenden Service zu bieten.

Die Rolle der mkk in der Public Health Aufklärung

Die mkk versteht sich nicht nur als Dienstleister, sondern auch als Akteur im Bereich Public Health. Andrea Galle sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und frühzeitig aufzuklären. Dies umfasst sowohl das Thema Gendermedizin als auch die breite Vermittlung von Gesundheitsinformationen. „Die Menschen sollen Gesundheit toll finden und das auch anreizen,“ so Galle. Ein Beispiel hierfür sind die Bonusprogramme der mkk. Diese zielen darauf ab, gesundheitsfördernde Maßnahmen direkt zu incentivieren und so einen unmittelbaren Anreiz für gesunde Entscheidungen zu schaffen.

Herausforderungen und Zukunftsvisionen

Andreas Galle spricht auch offen über die Herausforderungen, die mit der Umsetzung dieser Visionen verbunden sind. Das deutsche Gesundheitssystem ist komplex und durch viele Regularien eingeschränkt. Dennoch sieht sie hier auch die Chance, innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen innovative Wege zu finden und so einen Beitrag zu einem nachhaltigen und digitalisierten Gesundheitssystem zu leisten.

Ihre Zukunftsvision umfasst ein Gesundheitswesen, das sich stärker auf Prävention und Gesunderhaltung konzentriert, digitalisiert und nachhaltig ist. Die geschlechtssensible und -spezifische Medizin soll hierbei eine zentrale Rolle spielen, um eine individuellere und bessere Versorgung zu gewährleisten.

Ein Ausblick

Durch klare Positionierung, den Fokus auf Gesunderhaltung, den Einsatz digitaler Medien und prädiktive Modelle sowie eine engagierte Rolle in der Public Health Aufklärung arbeitet Andrea Galle an einem modernen und zukunftsfähigen Gesundheitssystem. Ihre Ansätze und Ideen bieten eine interessante Perspektive auf die zukünftige Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland.

Dabei begegnet sie den Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems mit einer lösungsorientierten Haltung. Wie sie selbst sagt: „Wir haben vor Jahren mal hier so einen Spruch geprägt wenn ein Gesetz kommt, haben wir uns vorgenommen zu sagen: Oh ein neues Gesetz, was machen wir daraus und die Chancen zu erkunden und weniger über das Schlechte, was da auch meistens drin steht, vermeintlich zu reden.“ Dieser Ansatz zeigt, wie wichtig eine positive und proaktive Herangehensweise ist, um Veränderungen zu gestalten und das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen.

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