Inga Bergen spricht in dieser Folge Luisa Wasilewski über Digitalisierung der stationären Versorgung, das Krankenhauszukunftsgesetz. In ihrem Buch „Digitaler Puls – warum der Gesundheitsmarkt jetzt digital Handeln muss“ hat sie eine Übersicht über den Digitalisierungsstand des Gesundheitswesens in Deutschland und dessen Potential geschaffen.
Luisa Wasilewski ist Betriebswirtin und kam aus der Beratung im Bereich Digitale Transformation in das Gesundheitswesen. Heute beschäftigt sie sich als Geschäftsführerin von Brainwave mit Risikokapital-Investitionen in Digital Health und der Digitalisierung von Krankenhäusern. Der Brainwave Hub ist Teil einer Schweizer Beteiligungs-Holding, die digitale Speerspitze mit starkem Gesundheitsfokus. Unter Anderem gehört zur Investmentgesellschaft auch eine Krankenhauskette, die Paracelsus Kliniken.
Krankenhäuser, die die Patient Journey nicht verstehen, haben keine Zukunft
Brainwave unterstützt das Management der Krankenhauskette bei der Digitalisierung und die Holding bei weiteren Investitionsentscheidungen. Grundlage ist hier die Digitalisierung der Patient Journey. Luisa Wasilewski sagt, dass Krankenhäuser keine Zukunft haben, die sich nicht mit dem Service vor und nach dem Krankenhausaufenthalt beschäftigen. Das Thema Service-Experience wird wichtiger, je eigenverantwortlicher Patientinnen und Patienten handeln.
Innovation kann nur mit nötigem Freiraum entstehen
Ein Ziel der Brainwave ist es, eine externe Kompetenz zu schaffen, die in ihrer strategischen Perspektive nicht limitiert auf das Krankenhaus-Universum ist. Viele Krankenhäuser haben nicht die Kompetenzen und Ressourcen, um grundlegende Digitalisierungs-Strategien zu entwickeln. Das liegt under anderem auch daran, dass es wenig Budget gibt. Das KHZG soll hier Abhilfe schaffen, bedeutet aber zunächst großen administrativen Aufwand – denn es müssen Förderanträge geschrieben werden. Die Förderung wird aber von den Bundeländern vergeben, so gibt es viele unterschiedliche Anforderungen und Deadlines auf Länderebene.
Des Weiteren sind viele Krankenhausketten heute oft nicht bereit, um mit Start-ups zusammen zu arbeiten. Die technologische Komplexität eines Krankenhauses bietet heute noch keine einfachen Schnittstellen für neue Angebote. Eine Frage ist, ob es einfacher wäre, eine Krankenhauskette auf der grünen Wiese zu starten. Aus Luisa Wasilewskis Sicht macht es keinen Sinn, neue Krankenhäuser zu gründen – sie sieht, dass sich der Markt eher konsolidieren wird. Für Luisa ist Dänemark ein gutes Beispiel, denn dort wurden mehrere Krankenhäuser geschlossen, und in der gleichen Region neue, moderne & digitalisierte Krankenhäuser gebaut. Heute gibt es in Deutschland über 1.900 Krankenhäuser, von denen viele eine schlechte Versorgung leisten können. Gründe dafür sind zum Beispiel Personalmangel, oder mangelnde Spezialisierung.
Merh über Luisas Buch erfahrt ihr hier https://digitalerpuls.healthcare
Luisa veröffentlich mit Brainwave regelmäßig Digital Health Reports zum Thema Tech-Trends, Regularien und VC-Investments: https://www.brainwave-hub.de/reports.
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